Stärkung der Hospizarbeit durch die Bischofskonferenz © Tobias Steiger © Tobias Steiger 11.09.2020 - Kevelaer Auszug aus der Predigt von Bischof Dr. Georg Bätzing© Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Marien KevelaerIm letzten Teil seiner Predigt nimmt Bischof Dr. Georg Bätzing Bezug auf das Urteil des Bundesverfassungsgericht vom 26. Februar 2020: "3. Noch ein letztes Detail des Gnadenbildes springt mir ins Auge: Der weite Mantel des spanischen Hofornats, mit dem man die Statue in Luxemburg königlich kleidet. Hier in Kevelaer ist er weiter als das Bild. Er sprengt den Rahmen, will ausgreifen über das Bild und über diesen Ort hinaus. Ein Schutzmantel für viele. „Pallium“ ist der Name dieses im Mittelalter zur Krönung getragenen weiten Mantels. Bild und Auftrag zugleich, die Schwachen und Hilfsbedürftigen zu schützen. Sie zu bergen und zu behüten. „Denn Gott, der Herr, kleidet mich in Gewänder des Heils, er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit und des Erbarmens“, heißt es bei den Propheten (Jes 61,10; vgl. Ez 16,8). Der Mantel der Trösterin hat für mich in diesen Tagen große Signalwirkung. Den Schwächsten menschliche Zuwendung und Geborgenheit schenken. Sie mit dem „Pallium“ umhüllen, ihnen mit palliativer Sorge helfen auf dem letzten Lebensabschnitt. Den Sterbenden alle nötige Hilfe an schmerzlindernder Medizin und stärkender menschlicher Begleitung und Seelsorge zukommen zu lassen: Das ist und bleibt unsere christliche Antwort auch auf den manchmal aus Verzweiflung geäußerten Wunsch, langes und unerträgliches Leiden beenden zu wollen. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 26. Februar, mit dem die geschäftsmäßige Suizidbeihilfe für rechtens erklärt wurde, erschüttert mich, denn sie stellt einen tiefen Einschnitt in die Rechtskultur und die ethischen Grundwerte unseres Landes dar. Galt bislang das Recht des Lebens als oberstes Prinzip und der Schutz des Lebens als vornehmste Pflicht des Staates, so wird nun die autonome Selbstbestimmung des Menschen darüber gestellt und die Selbsttötung sozusagen zum Inbegriff der Autonomie des Menschen, die von Staat und Gesellschaft zu respektieren sei. Welche Folgen und Auswirkungen wird dieses Urteil auf den gesellschaftlichen Umgang mit besonders verletzlichen Menschen haben? Lehren nicht Erfahrungen in unseren Nachbarländern, dass der Druck auf diese Menschen steigen wird, wenn der Damm einmal gebrochen ist? Das möchte ich nicht widerspruchslos hinnehmen. Dieses Urteil fordert uns Christinnen und Christen heraus, ganz entschieden für die Heiligkeit und Unverfügbarkeit des Lebens einzutreten, für das Lebensrecht der Schwachen, Kranken, Leidenden und Sterbenden. Sie haben Lebensanspruch und Lebensrecht bis zum letzten Atemzug. Ja, auch das Recht auf die Selbstbestimmung des Einzelnen ist ein hohes Gut. Aber ich bin zutiefst überzeugt, dass wir dem Respekt vor dem menschlichen Leiden und vor wirklich freien Entscheidungen dadurch viel eher entsprechen, wenn menschenwürdiges Leben bis zum Ende und damit menschenwürdiges Sterben möglich bleiben. Darum werden wir unseren Einsatz für die Palliativmedizin und die Hospizarbeit verstärken und gegen allen ökonomischen Kostendruck dafür öffentlich eintreten. Der weite Mantel menschlicher Fürsorge ist bei weitem der sicherste Raum für menschliches Leben und Sterben in Würde. Das, liebe Schwestern und Brüder, ist in dieser Zeit vielleicht die wichtigste Botschaft des Gnadenbildes von Kevelaer; ein Auftrag, den wir von dieser Pilgerstätte mitnehmen. Maria, Heil der Kranken, Zuflucht der Sünder, Trösterin der Betrübten und Hilfe der Christen, bitte für uns und hilf uns, dem Leben zu dienen. Amen." Quelle: Auszug aus der Predigt von Bischof Dr. Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, in der Eucharistiefeier zur Eröffnung der Kevelaerer Wallfahrtszeit am 1. Mai 2020 in Kevelaer
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19. Hospizseelsorgetag 2. - Haltung, um zu Halten ABSAGE! Wiederholungstermin evtl. im Frühjahr 2021! Ein praktischer Zugang zur Spiritualität in der Hospizarbeit
Das Sterben wieder ins Leben holen Überraschend, direkt, berührend: So sind die Gedanken, die sich sehr kranke Kinder über ihren eigenen Tod machen. Erlebbar in einer ungewöhnlichen Ausstellung in Wiesbaden